Koch fordert weitere Marineaufträge von der Bundesregierung

17.01.2020

In der Diskussion über die Auftragsvergabe zum Bau des Mehrzweckkampfschiffes (MKS 180) an die niederländische Damen-Gruppe hat der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Tobias Koch, heute (17.01.2020) von der Bundesregierung gefordert, die geplante Aufstockung des U-Boot-Geschwaders von 6 auf 8 Schiffe vorzuziehen und bis 2030 auf 12 Einheiten zu erweitern:

„Die Vergabe des größten Marineauftrags in der Geschichte der Bundesrepublik an ein niederländisches Unternehmen ist ein schwerer Schlag für den Schiffbaustandort Kiel und die Marinetechnik in Deutschland insgesamt. Es ist zu befürchten, dass die Technologiekompetenz im Überwasser-Marineschiffbau darunter dauerhaft leiden wird“, so Koch.

Um so wichtiger sei es jetzt, den Marineschiffbau endlich als Schlüsseltechnologie einzustufen, damit zukünftige Neubauaufträge wieder im eignen Land vergeben werden können. Koch unterstütze zudem die Forderung von Ministerpräsident Daniel Günther, die von der Damen-Gruppe zugesicherten Auftragsanteile an deutsche Unternehmen von 70 bis 80 Prozent des Auftragsvolumens jetzt belastbar abzusichern.

„Damit wir zumindest im Unterwasser-Marineschiffbau die Technologieführerschaft behalten und die Niederländer ihre zukünftigen U-Boote dann in Schleswig-Holstein kaufen, sollte die Bundesregierung mit einer vorgezogenen Bestellung der geplanten 2 neuen U-Boote für die Bundesmarine jetzt ein klares Zeichen setzen und darüber hinaus die Aufstockung des U-Boot-Geschwaders auf 12 Einheiten beschließen“, forderte Koch.

Die Aufstockung des U-Boot-Geschwaders der Deutschen Marine von 6 auf 8 Einheiten sei derzeit erst bis zum Jahr 2030 geplant. Eine konkrete Auftragsvergabe, die zusammen mit 4 Booten für die norwegische Marine erfolgen solle, stehe aber noch aus. Eine Aufstockung auf 12 Boote hatte im vergangenen Jahr bereits der Kommandeur der 1. U-Boot-Geschwaders mit Heimathafen Eckernförde gefordert und mit gestiegenen NATO-Anforderungen sowie Engpässen in der Nachwuchsausbildung begründet.

„Im Marineschiffbau müssen wir uns nach dem verlorenen Fregatten-Auftrag jetzt auf unsere Stärken besinnen, und das ist ohne Frage der U-Boot-Bau. Hier muss es uns gelingen, weitere Aufträge von unseren Europäischen Partnern zu gewinnen. Dafür braucht es ein starkes Engagement des Bundes, das nur dann glaubwürdig ist, wenn es auch mit eigenen Neubauaufträgen untermauert wird“, so Koch.