Gast-Kommentar der CDU-Kreistagsfraktion (Wolfgang Gerstand)

01.02.2016
Pressemitteilung

Gast-Kommentar der CDU-Kreistagsfraktion (Wolfgang Gerstand) für das Stormarner Tageblatt am 01.02.2016 „CDU-Kreistagsfraktion gegen die Änderung des Naturschutzgesetzes und für mehr Naturschutz“

Von allen guten Geistern verlassen?

Der energiepolitische Umbau unseres Landes ist grade bei uns in Stormarn sehr erfolgreich umgesetzt worden. Die Co² Reduzierung der kreiseigenen Bauten liegt bei ca. 25% und durch Beratung von Bürgern und Gemeinden wurden 2014 fast 130 Millionen Euro durch KfW-Förderung und energetische Maßnahmen an Bauten getätigt. Das ist ein Spitzenwert für Schleswig-Holstein und eine große Wertschöpfung für den Kreis.

Auch der Naturschutz läuft in unserem Kreis sehr gut. Die Zusammenarbeit von Kreis/UNB, Naturschutzbeirat, Jägern und anderen Naturschutzverbänden ist gut und erfolgreich. Umso größer ist unser Entsetzen über die neue Regelungswut des grünen Umweltministers in Kiel beim Naturschutz. „Das Betreten der Landschaft, auch außerhalb der Wege, ist zum Zwecke der Erholung allen gestattet“!?! Wie lässt sich erklären, dass in 194 Naturschutzgebieten mit fast 60.000 ha Fläche zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt zur Minimierung der menschlichen Störungen ein striktes Betretungsverbot abseits von Wegen per Verordnung aus dem selben Ministerium festgelegt wird, das aber nun für die restlichen Wildtierlebensräume diese Regelung abschaffen will.

Wichtige Tierarten wie Seeadler, Feldlerche, Eulen etc. werden der Naherholung preisgegeben. Jeder kann auch zu Brut-, Setz- und Notzeiten auf eigene Faust kreuz und quer (mit Hund) durch Feld, Wald und Wiese laufen.

Wer einmal gesehen hat, wie ein geschwächtes Reh im Tiefschnee die Flucht ergreift, oder wie von Hunden hochgeschreckte Bodenbrüter ihr Nest im Stich lassen, der kann nur mit dem Kopf schütteln. Für die CDU-Kreistagsfraktion sind berechtigte Ruhezeiten für Flora und Fauna wichtiger, als das vom Minister Harbeck geforderte Rund-um-die-Uhr-Naturerlebnis für jedermann.

Das geltende Naturschutzgesetz regelt das alles und hat viel Bürokratie abgebaut, die nun wieder eingeführt wird. Der geplante Eingriff in die Eigentumsrechte durch staatlich verordnete Vorkaufsrechte für das Land und Vereine und Verbände zeugt ebenfalls von der grünen Regelungswut und dem ungebremsten Eingriff in die Rechte der Bürger. Die CDU-Kreistagsfraktion schließt sich den 18.000 Unterschriften gegen diese Gesetzesänderungen an.

Wolfgang Gerstand, CDU-Kreistagsfraktion
Jürgen Lamp, Pressesprecher