Neujahrsempfang der CDU Hammoor am 10. Januar 2016

10.01.2016
Pressemitteilung

Der nun schon traditionelle Neujahrsempfang im Mehrzweckhaus bis auf den letzten Platz voll gefüllte Clubraum, so der Ortsvorsitzender und stellv. Bürgermeister von Hammoor H. Lassen , wird immer beliebter. Dies zeige eindeutig, dass der Neujahrsempfang einen wichtigen Stellenwert bei den Bürgern habe.

Nach Grußworten, Rückblick auf das Jahr 2015 und Ausblick auf das neue Jahr 2016, konnte er den Landesbauernpräsidenten Werner Schwarz als Hauptredner zum Thema „Landwirtschaft und Verbraucher in der heutigen Zeit“ begrüßen.

Werner Schwarz gab ein Blick hinter die Fassaden der Höfe: Die Bauern-ja, zugegebenermaßen- sind ein eigener Menschenschlag. Aber warum? Sie sind stolz auf ihren Beruf und das Eigentum, das sie geerbt haben und vererben werden. Sie fühlen eine große Verantwortung in ihrem Tun für Familie und Hof. Dazu gehört: immer verfügbar sein, der allabendliche Kontrollgang durch den Stall, nachts aufstehen, wenn eine Sau ferkelt , eine Kuh kalbt oder ein Fohlen geboren wird, die pure Freude darüber, wenn alles gut gegangen ist, wenn die Ernte erfolgreich eingefahren ist und der Bauer mit seinen Händen die Getreidekörner fühlt, um die Qualität zu prüfen. Das Spüren von Wind, Regen und Sonne-sich auf die Natur einlassen und mit ihr arbeiten. Das geht ans Herz und macht diesen Beruf so wertvoll. Doch zu all diesen Aufgaben ist in den vergangenen Jahren eine Menge an Herausforderungen hinzugekommen. Landwirte müssen sich für ihren Beruf und ihr Tun rechtfertigen. Ihnen setzen die öffentlichen Diskussionen zu, in denen sie als Tierquäler, Umweltverschmutzer, Giftspritzer oder Subventionsschlucker tituliert werden, aber auch die wirtschaftlichen Umstände: desaströse Preise, hohe Pachten und unsichere politische Rahmenbedingungen. Das Gefühl, all diesem ausgeliefert zu sein, sich nicht wehren zu können, löst oftmals Resignation aus.
Die Eingriffe in die landwirtschaftliche Nutzung fruchtbarer Flächen werden massiver, nicht nur durch staatliche Bewirtschaftungsauflagen. Ein dicker Brocken sind verschiedene Großvorhaben, sogenannte Infrastrukturmaßnahmen. Überhöhte Ausgleichflächen für Gewerbeansiedlungen, Baumaßnahmen, Straßenbau usw. stehen in derart willkürlichem, krassem Verhältnis. Es ist an Politik und Behörden, unverzüglich im Sinne eines geringeren Flächenfraßes zu entscheiden.

Der grüne Minister Habeck werfe der Landwirtschaft mit immer neuen Verordnungen und Gesetzentwürfen neue dicke Knüppel zwischen die Beine.( Knickerlass, Betretungsrecht der Wiesen und Äcker, Düngeverordnung, Flächenvorkaufsrecht für den Naturschutz, unnötige Bürokratie-Arbeiten und Auflagen und v. m.) Dagegen gilt es sich zu wehren. Jeder Bauer ernährt heute 140 Menschen. Eine großartige Leistung!

Der Bauerpräsident räumte Versäumnisse des Berufsstands in der Öffentlichkeitsarbeit ein. „Wir haben 30 Jahre zu wenig gemacht, um den Bürger mitzunehmen“, sagte Schwarz. Inzwischen habe sich die Situation aber geändert, betonte er und freute sich über die Einladung und verwies auf eine Fülle von Initiativen, die derzeit von der Landwirtschaft ausgingen. Schwarz bezeichnete das gestiegene öffentliche Interesse an der Landwirtschaft als „große Chance, uns selber darzustellen“, und kündigte ein offensives Vorgehen an: „Wir werden uns öffnen.“

Die entscheidenden Elemente einer erfolgreichen Kommunikation sind für den Präsidenten des Bauernverbandes Schleswig-Holstein Glaubwürdigkeit, Transparenz, Echtheit und Ehrlichkeit. Zur Glaubwürdigkeit zählten eine ordentliche und den Vorschriften entsprechende Arbeit auf den Betrieben, die Beachtung ethischer Maßstäbe sowie Rücksichtnahme auf die Belange anderer Bewohner im Dorf. Transparenz bedeute, sich auch auf kritische Diskussionen einzulassen. Er machte aber auch seinen Berufskollegen etwas Mut, hoffe und glaube, dass die Milch- und Schweinepreise im 2. Halbjahr wieder ansteigen werden?

Aus der Diskussion von den Nichtlandwirten wurden die Massentierhaltungsbetriebe kritisiert. Man sollte den Kleinen landwirtschaftlichen Betrieben mehr unterstützen und mehr Luft zum Atmen geben. Anschließend wurde durch Marion Wittern das neue Programm Ausfahrten für 2016 der Senioren Union vorgestellt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzender und stellv. Bürgermeister von Bargteheide Christian Claussen, der sich um die Kandidatur der CDU für unseren Landtagswahlkreis bewirbt, konnte noch einiges aus der Region berichten. Der Neujahrsempfang endete bei guter Stimmung mit einem Umtrunk, köstlichen Schmalzbroten und frischen Berlinern.